Archäologische Untersuchungen hatten Sensationelles zu Tage gefördert: Im Turm der Kirche wurden neben zwei Sarkophag-Gräbern ein frühchristliches Taufbecken aus dem späten 6. Jahrhundert gefunden. Es handelt sich somit um eine der ältesten Kirchgründungen am Mittelrhein. Ziel unseres Gestaltungsvorschlages ist es, auch im Außenraum die unterschiedlichen prägenden Zeithorizonte sichtbar zu machen. Darüber hinaus sollen Besucher wieder einen kontemplativen Kirchhofcharakter erleben können.
Um die Abgeschlossenheit des Kirchhofs zu stärken, werden Nebeneingänge geschlossen und die alten Umschließungsmauern von Decksträuchern freigestellt. Das Pflanzkonzept sieht eine Entfernung von störenden Strauch- und Baumpflanzungen zu Gunsten einer abgestimmten Neupflanzung vor. Durch die Rodungen am Haupteingang entsteht eine große zusammenhängende Rasenfläche, die beim Betreten einen parkartigen Charakter vermittelt. Die Pflanzenauswahl leitet sich von der ‚Capitulare de villis‘, einer Domänenverordnung aus der Zeit Karls des Großen, ab.
Die Ausmaße des Vorgänger-Kirchenbaus aus der Merowingerzeit übertrafen die des heute erhaltenen Kirchengebäudes. Für den Besucher sind die Abmessungen des ursprünglichen Baus durch einen Plattenband im Bodenbelag nachvollziehbar. Schautafeln sollen über die spannende Historie der Kirche informieren. In der Dunkelheit akzentuieren Bodenstrahler die Kirche und wichtige Elemente des Kirchhofs.