Der seit den 1950er Jahren nahezu unveränderte Bahnhofsvorplatz ist in einem sanierungswürdigen Zustand. Er besteht aus drei Platzteilen mit unübersichtlicher Raumfolge. Darüber hinaus wird der Platz durch eine große Anzahl Fahrräder zugestellt, was die Übersichtlichkeit und Nutzbarkeit zusätzlich eingeschränkt. Zur Lösung dieses Problems sehen wir ein transparentes Fahrradparkhaus vor. Kostengünstiger als eine unterirdische Stellplatzanlage, stellt es auch stadträumlich einen Kontrapunkt zu den nördlich gelegenen Solitärgebäuden dar. Es verfügt über eine Aussichtsplattform sowie eine Cafébar und dient als Sitz der Touristeninformation.
Ziel unseres Entwurfs ist eine verbesserte Übersichtlichkeit und Aufenthaltsqualität. Mit dem durchgängigen Oberflächenbelag, vorzugsweise aus Naturstein, wird ein einheitliches Gesamtbild des Platzgefüges geschaffen. Rasenlinsen mit umlaufenden Sitzmauern dienen als Ruheinseln. Sie sind entlang vorhandener Bewegungsströme positioniert und greifen die Dynamik der Laufwege auf.
Thematisch erhalten die drei Platzräume unterschiedliche Schwerpunkte. Als freie Platzfläche schafft der zentrale Bahnhofsvorplatz einen sichtbaren Bezug zwischen den ÖPNV-Haltestellen und dem Bahnhofsgebäude. Südlich des Fahrradparkhauses entstehen Flächen für Außengastronomie und Taxistellplätze. Vor dem nördlichen Bahnhofsausgang entsteht ein weiterer kleiner Vorplatz mit eigener Sitzinsel. Über eine Rampe gelangt man zu einem tieferliegenden Fahrrad- Parkdeck.
Generell berücksichtigen die einzelnen Platzbereiche die Anbindungen an den lokalen Verkehr und schaffen ausreichend Parkmöglichkeiten für unterschiedliche Nutzergruppen. „Es entsteht ein ruhig gestalteter, vielfältig nutzbarer Bahnhofsvorplatz, der in überzeugender Weise die für ein funktionierendes Bahnhofsumfeld erforderlichen Infrastrukturen, wie das Fahrradparken, Kurzzeitparklätze und Taxivorfahrt integriert“, urteilt die Jury des Preisgerichts.