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Neubau einer Rad- und Fußgängerbrücke über den Neckar in Heidelberg

Inspiration:

Der Halm eines Schilfgrases biegt sich im Wind schwungvoll und mit Leichtigkeit über das Wasser zum gegenüberliegenden Ufer. Der Wind spleißt den Halm in seine Fasern auf. Eine der Fasern gerät ins Schwingen, sie windet sich in weiten Bögen um den Halm auf und ab.

Prinzip:

Funktional betrachtet ist sie die direkte Wegeverbindung westlich der Heidelberger Altstadt von der Bahnstadt über den Neckar zur Universität. Gleichzeitig bietet sie Erlebnisräume an den Ufern und über dem Wasser. Durch ihre filigrane Bauweise fügt sie sich in das Stadtbild Heidelbergs ein. Für sich genommen kann sie zu einem weiteren Wahrzeichen werden.

Sie wird zu einer Skulptur, die dazu entworfen wurde erlebt zu werden. Die Brückenskulptur erreicht über dem Fluss ihren spektakulärsten Abschnitt. Die unterschiedlichen Stadt- und Landschaftsräume und das Bewusstsein über dem Wasser zu „schwingen“ lassen an dieser Stelle die „Leichtigkeit des Reisens“ erleben. Zwischen den Radfahrern und den Nutzern des barrierefreien Fußwegs gibt es keine Kreuzungspunkte. Weder auf den Zubringern / Zugängen zu, noch auf den Brückenabschnitten selbst. Lediglich die Wege der Fußgänger auf dem Reetwalk und der Radfahrer kreuzen sich an den kreisförmigen Rampen des Parks an der Vangerowstraße im Süden und am nördlichen Neckarufer.

Durch die Baumkronen reisen

Das filigrane Wegeband windet sich wie ein Baumwipfel- Pfad zwischen den alten Baumkronen der Parkanlage am Gneisenauplatz durch. Die Parkanlage und ihr Charakter bleiben erhalten. Das Zusammenspiel von Tragwerkkonstruktion und Brücke betont den gestalterischen Anspruch des Bauwerks.

An der nordwestlichen Ecke entsteht ein attraktiver Raum, der dem Gneisenauplatz seine ursprüngliche Bedeutung zurückgibt. Hier treffen alle Wegeverbindungen aufeinander. Eine zusätzliche Stufenanlage ermöglicht den direkten Zugang vom Erlebniswegeband zum Platz.

Zukünftig soll die Rechtsabbiegespur von der Vangerowstrasse in Richtung B 37 entfallen. Dadurch wird die Aufenthaltsqualität auf dem Gneisenauplatz gestärkt. Der Platz verbindet die beiden parkartigen Grünflächen. Er setzt als neuer Auftakt zum „Brückenschwung“ ein Zeichen neuer Urbanität. Unter der Brückenschürze entsteht ein großzügiger Fahrradparkplatz.

 

Zugang zum linken Flussufer

Entlang des linken Neckarufers wird der Fußweg vom Pentapark in Richtung Fußgängerbrücke durch eine stegartige Erweiterung über dem Deckwerk breiter. Er windet sich über eine leicht abfallende Treppe unter das Brückenbauwerk. Der Brückenpfeiler wird zwischen der Feuerwehrzufahrt und der Tiefgaragenrampe errichtet. Die Abstandsflächen zu den angrenzenden Gebäuden werden eingehalten. Die Zufahrten bleiben bestehen.

Der Pentapark soll klar geordnet und großzügiger gestaltet werden. Der derzeit wenig genutzte Raum wird zu einer promenadenartigen Uferzone mit hoher Aufenthalts- und Erholungswertqualität aufgewertet. Anschließend geht sie nahtlos in die flussaufwärts liegende Neckarpromenade über.

 

 


  • Jahr
    2020
  • Partner
    DVVD ingenieurs - architectes - designers, Paris | DVA – Daniel Vaniche & Associés | Harrer Ingenieure, Karlsruhe
  • Platzierung
    participation
  • Ort
    Heidelberg