Auszeichnung des Mainufers Frankfurt an der Ruhrorter Werft mit dem hessischen Landespreis Baukultur

Foto: Cornelius Pfannkuch

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Das Projekt „Mainufer Frankfurt an der ehemaligen Ruhrorter Werft“ wurde am 6. Juli als eins von fünf Projekten mit dem Hessischen Landespreis Baukultur ausgezeichnet. Im Rahmen einer sehr wertschätzenden und unterhaltsamen Festveranstaltung auf dem Gelände der Landesgartenschau in Fulda wurden die fünf Preisträger im Beisein des Fuldaer Oberbürgermeisters Dr. Heiko Wingenfeld geehrt.


Neben Xenia Diehl von der Landesinitiative Baukultur standen die beiden Staatssekretäre Dr. Martin Worms für das Hessische Finanzministerium und Jens Deutschenhof für das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen auf dem Podium. Für die Ruhrorter Werft nahmen die Leiterin des Frankfurter Grünflächenamts Heike Appel und Klaus-Dieter Aichele mit Mitarbeitenden unseres Büros den Preis entgegen. Im Anschluss an die Preisverleihung folgte noch eine sehr informative Führung mit Stadtbaurat Daniel Schreiner über die Landesgartenschau in Fulda.

Bei der Auszeichnungsreihe ZUSAMMEN GEBAUT handelt es sich um eine Initiative des Landes Hessen, die von mehreren Ministerien und der Landesinitiative +Baukultur in Hessen ins Leben gerufen wurde. Im Abstand von drei Jahren werden Best-Practice-Beispiele mit Modellcharakter zu aktuellen und gesellschaftsrelevanten Themen ausgezeichnet. In diesem Jahr lag der Fokus auf beispielhaften Freiräumen, die zu mehr Aufenthaltsqualität in den Städten beitragen und gleichzeitig die Folgen des Klimawandels abmildern oder die Artenvielfalt positiv beeinflussen.

Aus Sicht des Preisgerichts erfüllte die Ruhrorter Werft diese Ansprüche vorbildlich. In seiner Laudatio hob Andrej Müller vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen die gelungene Transformation der ehemaligen Industriebrache in eine lebendige und attraktive Parklandschaft hervor. „Hier wurde die Kohle für die Stadt Frankfurt umgeschlagen. Sie können sich vorstellen, wie es hier aussah.“ Nun sei daraus eine attraktive und stark frequentierte Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität und urbaner Atmosphäre entstanden. Neben den Relikten der Hafennutzung transportiert auch das in den Grünzug integrierte Mahnmal der deportierten Jüdinnen und Juden die zum Teil schwierige Geschichte in die Jetztzeit.

Auch wenn die ersten Entwürfe von BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten schon zu einer Zeit entstanden, als das Thema „Klimaanpassung“ noch nicht das vorherrschende Planungsparadigma war, erfüllt das Mainufer an der Ruhrorter Werft wesentliche Merkmale einer klimagerechten Gestaltung. Das belegen der hohe Grünanteil des zuvor stark versiegelten Geländes, die vielen Neupflanzungen, ebenso wie die verschiedenen Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität auf dem Gelände. Ein besonderer Anziehungspunkt sind die auf 1.100 m² neu entstandenen Staudenflächen, die trinkwassersparend mit Mainuferfiltrat gewässert werden. Mit ihrer ganzjährig wechselnden Blütenpracht sind sie zu gleich Blickfang und ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität.